Die Sonne scheint und es ist so heiß, dass die Luft flimmert. Seit Tagen hat es nicht geregnet. Zum Glück wird gleich eine Wolke geboren. Gerade war sie noch ein Wassertröpfchen im See, jetzt schwebt sie als unsichtbarer Wasserdampf in der heißen Sommerluft nach oben.
Immer weiter geht es hinauf. Die Sonne brennt und tief unten glitzert der See. Hier oben wird es kühler. Der unsichtbare Dampf wird wieder flüssig, winzige Tröpfchen halten sich an Staubkörnchen fest und feiner Nebel schwebt durch die Luft. Schon ist ein Wölkchen am Himmel zu sehen.
Dabei wird die Wärme wieder frei, mit der das Wasser vorher verdampft ist. Auf der erwärmten Luft tanzen die Tröpfchen noch weiter nach oben. Und es werden schnell mehr. Von Flüssen, Seen und Pflanzen steigt Wasserdampf auf und die Wolke wächst und wächst. Die Wassertröpfchen werden größer und schwerer und mit ihnen wird die Wolke größer und dunkel.
Noch fallen die Tropfen nicht herunter; die Wärme, die entsteht, wenn sich der Dampf in Tropfen verwandelt, wirbelt sie immer wieder nach oben. So hoch, dass sie zu Eiskörnchen gefrieren, denn dort oben ist die Luft bitterkalt. Auch die Eiskörnchen wachsen und jetzt ist es soweit: Aus den dunklen Wolken stürzen Hagelkörner hinunter auf die Erde. Auf dem Weg schmilzt das Eis, kalter Platzregen prasselt auf den Boden. Die gerade noch warme Luft kühlt ab. Wind kommt auf. Die Luft ist voller Regen, der sich sich in Pfützen und kleinen Bächlein sammelt. So schnell wie der Schauer kam, ist er auch wieder vorbei. Die Wolke schrumpft, löst sich auf und ist verschwunden. Der Himmel ist wieder blau und die Luft ist klar.
Auf dem aufgeheizten Boden trocknen die Pfützen. Wasser sickert in den Boden. Die Wurzeln saugen es auf. Es fließt durch Gräser, Blumen und Bäume. Gerade noch der Saft in einem grünen Blatt, schwebt über dem Wald schon wieder unsichtbarer Wasserdampf in der lauen Abendluft empor.